Der Gedichtladen

Gedanken aus dem Leben, für das Leben

Aus dem Ticker

Aus dem Ticker:

Mit eintägiger Laufzeit, etwa der Geschwindigkeit eines Fußgängers von Berlin Mitte bis zu unserem Gedichtladen, erreichte uns das Telegramm mit der Gründungsurkunde der neuen Partei BMW, NEIN BSW, was man frei übersetzen könnte mit Bündnis Süd West, denn dem Personenkult hatte man schon 1989 abgeschworen. Ob es mit dieser geographischen Wetterlage und dem scharlachroten Kleid etwas auf sich haben sollte, das wohl an den Scharlachroten Buchstaben von Graham Green gemahnen sollte, von dem auch der Roman stammt: Links, wo das Herz ist? Nur nicht noch weiter links, sonst stünde zu erwarten, dass wir die zweite Ratsrepublik werden, die sich mal von Osteuropa bis Asien erstreckte. In vielem hat Sahra recht, die Ihrem Biblischen Namen damit alle Ehre macht, und die Bibeltreue hoffentlich auch in Vermeidung der Fehler von vor 1989, sich hoffentlich auch im Parteiprogramm dann wird finden lassen, wenn Mohamed Ali nicht eher für Allha eine Lanze brechen sollte und man eher Bibel und Koran irgendwie zusammenwurschtelt, somit von der Zweigötterei zur Heiligen Trinität zurückkehrt. Unsere Friedenstaube Mielchen, die den heiligen Platz ganz oben vorher innehatte, hat sich den Medien zufolge schon mal immer auf den Weg gemacht zu Verhandlungsanbahnungen in Kiew und Moskau, mit der Maßgabe, zwischen der Großmacht und deren kleinem Bruder Frieden zu stiften, von dem hier aber keiner ohne weiteres was erfahren sollte, dass die Lieferungen von Gebrauchsmustern, die zolltechnisch als Muster ohne Wert deklariert sind, an Wehrtechnik nicht versiegen. Kurz: Man hält sich an das Vorbild des geheimen Nichtangriffsvertrages wie seinerzeit zwischen Deutschland und der Sowjetunion.

Ansonsten halten wir es bei aller Wertschätzung der Allmächtigen jeglicher Religion ein bisschen mit Luther: Dem Volk aufs Maul geschaut, und das braucht nunmal so seine Zeit. Es gehört übrigens zu den schwierigsten der Künste, der Zeit seine Referenz zu erweisen, und in dieser Beziehung ist schon verblüffend, wie es der passabel aussehenden Frau gelingt, in nur zwei Monaten einige Millionen aufzutreiben, einen Wahlkampf zu institutionalisieren. Preußen, die ehemalige Heimstadt von sog. Wahlfischen, die bekanntlich gar keine Fische sind, bleibt skeptisch und erinnert sich noch, wie in einer einzigen Nacht mit viel Tabakqualm und Rotweingenuss das kommunistische Manifest geschmiedet ward. Und welch poetische Gewalt lag im ersten Satz: „Es geht ein …“. Der geneigte Leser wird das kennen und hat jeglichen närrischen Aberglauben aus seiner Puderbüchse entfernt. Amen