Der Gedichtladen

Gedanken aus dem Leben, für das Leben

Zeuthen Elegie

Zeuthen Elegie

Der See gestrandet an reichen Gestaden
das Blesshuhn gestreichelt vom sanften Wind
aus dem Orient kommend die Sonne sich spiegelt
wo die Schlange der Hoffnung sich eingeigelt
ihren Sinn nur lasst die Kinder raten
ist’s nicht, dass sie unser Bestes sind?

Hier grenzt er auch an ein Institut
macht dem Neutrino die Rechnung auf
das die Erde durchdringt, als wär sie aus Glas
und nur ganz selten zeigt es sich bass
es grüßet die Zeuthner mit „salut“
doch hören wir drauf?

Und in den See fließt ein kühlender Bach
schon streift er die Schule, die musikbetont
Paul Dessau schwang hier den zartweißen Stab
so der Schule er ihren Namen gab
und bis spät abends tönt’s unterm Dach
ob er noch heut unter selbigem wohnt?

Auf dem Hankelweg hört man Räder noch knarren
von Miersdorf kommen die Ziegel her
die Tongrube ward bald ein zweiter See
verladen auf Kähne, und ich versteh
dies Bild nur gebührt einem einzig Wahren
den Dichter zu raten, ist das so schwer?

Den Zeuthner zieht’s heimwärts mit Glockengeläut
schwer trägt sich’s an Dutzenden Ziegelsteinen
Neutrinos durch dicke Sohlen dringen
und in der Schule immer noch Singen
kehrt er zurück, wie die Gattin gebeut
erkennst Du ihn als den Deinen?

C.R. exclusiv für Zeuthen konkret, hier aber doch wegen eines Fehlers von mir und einem von Heinz G. Lösch noch mal dargeboten 27.2.2021 überarbeitet am 15.4.2021