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Kolumne KW 49 2017 „Gehirnwellen auf der Spur“

Gehirnwellen auf der Spur 

Was kann so ein kleiner Prozessor, wie er in den Headsets von Neurosky eingebaut ist, leisten? Dieser Headset erledigt nicht nur die einfache Aufgabe, die Gehirnströme zu liefern, so gut wie man sie eben mit einem einzigen trockenen Detektor feststellen kann, sondern er liefert auch sog. eSense Daten. Das sind errechnete Werte, wie die Information aus welchen Wellen diese Gehirnströme zusammengesetzt sind.

Noch geheimnisvoller sind die Werte, die man als attention und meditation interpretieren kann. An die haben wir uns noch gar nicht herangetraut, aber die Wellen zu berechnen, aus denen der Gehirnstrom sich zusammensetzt, das ist eine rein mathematische Aufgabe. Man kann dann den ganzen relevanten Frequenzbereich in sog. Bänder aufteilen, wo es für jedes dieser Bänder ganze Romane der Interpretation gibt, was sie im Sinne einer Beurteilung des geistigen Zustandes zu bedeuten haben.

Mit diesen Romanen wollen wir uns vorerst auch noch nicht beschäftigen, sondern nur die Mathematik betrachten. So ein Mikrochip, der in einem Headset verbaut ist, muss da schon einiges können. Er muss zum Beispiel nicht nur addieren und multiplizieren können, sondern auch die Winkelfunktionen, wie Kosinus und Sinus ausrechnen können.

Das sieht alles ganz einfach aus, für den Fachmann, aber bis so ein Programm dann geht, kann es viele Stunden dauern. Das Programm berechnet dann die Werte zwar in Windeseile, es braucht gerade mal einige Millisekunden für eine solche Transformation, die nach dem französischen Mathematiker Fourier benannt ist und in der Informationstechnik eine riesige Rolle spielt. Da stecken dann schnell mal zehn Stunden Arbeit drin, die nur durch zwei Mahlzeiten unterbrochen wurden und dann ging es immer noch nicht.

Als dann der Fehler gefunden war, es lag wie immer nicht an der Maschine, fragte man sich natürlich, wie man ihn hatte begehen können, aber großen Dank noch mal an Laurin, der wieder fast bis Mitternacht durchgehalten hat und diesen Vorabend des zweiten Advents zu einem wahren Fest machte.

Nun können die Abweichungen zwischen unserer exakten Betrach­tungsweise und der von dieser geheimnisträchtigen amerikanischen Firma genau untersucht werden, und das wird sicherlich auch noch mal eine schöne Aktion, wie man sie sich jungen Leuten nur wünschen kann.

Christian Rempel in Zeuthen, den 10.12.2017