Der Gedichtladen

Gedanken aus dem Leben, für das Leben

Kolumne KW 50 2016 „Das Jahr hält den Atem an“

Das Jahr hält den Atem an

 

Nun ist es bald vorbei mit dem Jahr 2016, aber was wäre der Abgesang ohne das vorgelagerte Weihnachtsfest. Die Lehrer hier in Brandenburg und Berlin müssen noch drei Tage durchhalten und dann haben auch sie die verdiente Pause.

Noch kein Schneeflöckchen hat sich gezeigt dieses Jahr und Goethe säuselt uns sinngemäß ins Ohr:

Heut ist es herrlich, wenn’s so bliebe,
hab tief geschaut ins Glas – der Liebe

Die Dichterfürsten haben ja einen nicht unbeträchtlichen Teil ihres Einkommens auf den Wein verwandt, haben wirklich ins Glas geschaut, während unsereins lieber durch Plexiglas schauen würde. Ein solches Gehäuse soll nämlich der Space Orienter noch bekommen, dass man ihn klimatisieren kann, denn der Laser geht nur bei durchschnittlicher Raumtemperatur. Die andere Aufgabe, die noch anstand, war fast im Handumdrehn gelöst, dass er sich nämlich durch ein Excelsheet steuern lässt. Hat man da ein Programmbeispiel, hat man schon fast gewonnen. Es anzupassen dauert nur wenige Stunden. Dann noch etwas Kosmetik an dem Excelsheet selbst und fertig ist die Laube.

Jetzt warten wir eigentlich nur noch auf das Gehäuse mit einer Kuppel, sodass es aussieht, wie eine kleine Sternwarte und dann kann es ans Fotografieren gehen und als Gruß um die Welt.

Die ersten Weihnachtsgrüße gehen ja schon ein, aber da die Kommu­nikation heute schnell ist, kann man noch antworten, bevor das Fest wirklich heran ist.

Ich habe mich erst einmal inspirieren lassen von einer dauernebligen Landschaft in der Rhön und habe ein Weihnachtsstück verfasst, das dann tatsächlich am Heiligen Abend für nur ein Kind und viele erwachsene Zuschauer aufgeführt werden soll. Die Hexe hat sich nämlich so etwas wie einen Parkservice ausgedacht, aber macht daraus ein unübertreffliches Geschäft. Es wird auch wieder gezaubert, aber den bösen Zauber aufzuheben, bedarf es keiner Zauberformel, sondern das geschieht durch die Liebe, die sich poetisch in Reimen ausdrückt. Bei dem letzten Spiel kamen ja die Reime sehr gut an, und wenn man das merkt, muss natürlich gleich in diese Kerbe hineingereimt werden.

Also, lassen Sie sich überraschen!

Christian Rempel in Zeuthen, den 18.12.2016