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Kolumne KW28 „Schallschutz mit doppeltem Boden“

Schallschutz mit doppeltem Boden

 

Das Urteil, dass der Schallschutz so gut sein muss, dass man nur 55 dB, etwa die Lautstärke eines gedämpften Gesprächs, in der Wohnung hat, muss dem Flughafen einiges Kopfzerbrechen bereiten. Der Prozess zieht sich ja schon über drei Jahre hin, aber wenn man einen Flughafen nicht fertig kriegt, wie sollte es da mit dem Schallschutz besser klappen.


Da die Waltersdorfer direkt unter der Einflugschneise liegen, nimmt es wunder, dass nur wenige Häuser inzwischen schon Schallschutz haben und man sich bei den meisten in ein bürokratisches Spiel einlassen muss, das nicht ganz fair geführt wird.

Es ist ja schon seit über einem Jahr klar, dass die neuen Anforderungen gelten und die Maßnahme des Flughafens, der damit auch vor eine aussichtslose Aufgabe gestellt ist, besteht darin, auf eine Abfindung hinzusteuern. In unserem Fall hätte die ursprüngliche Schallschutzmaß­nahme, mit der wir uns aber nicht einverstanden erklären konnten, etwa 10 Tausend Euro gekostet. Wie viel die Schallschutzmaßnahme nach den jetzt geltenden Maßstäben kosten würde, können wir nicht angeben, denn die Zahlen werden zurückgehalten, genau wie auch das Ergebnis eines Verkehrswertgutach­tens, das auch schon seit geraumer Zeit fertig ist, von dem aber behauptet wird, es sei noch nicht vorhanden.

Jetzt sollen noch mal Wertgutachten erstellt werden, wohl mit dem Ziel, den Verkehrswert so herunterzu­schrauben, dass der Aufwand nicht viel größer wird, als ursprünglich geplant. Es ist nicht gerade vertrauensbildend, wenn bereits erstellte Unterlagen nicht übergeben werden und versucht wird, die Last auf die Hausbesitzer doch letztendlich abzuwälzen.

Einige haben schon aufgegeben und ziehen weg. Eine Verständigung über die anliegenden Probleme findet fast nicht statt. Jeder kämpft für sich allein. Es könnte sein, dass dadurch die Stimmung in Waltersdorf, die grundsätzlich positiv zum Flughafen eingestellt ist, dann doch einmal umkippt. Muss das wirklich sein?

Christian Rempel im Waltersdorfe
12.7.201
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