Der Gedichtladen

Gedanken aus dem Leben, für das Leben

Kolumne KW 22 2018 „1. Flohmarkt“

1. Flohmarkt 

Es soll nun zum ersten Mal auch in Waltersdorf ein Flohmarkt stattfinden. Das haben sich der Förderverein und die Feuerwehrleute von Waltersdorf für den 23. Juni ab 14 Uhr auf die Fahnen geschrieben. Ich bin ja beim Förderverein nur der Finanzer, und da die Sponsormittel spärlich fließen, sollen auch keine defizitären Unternehmungen mehr gestartet werden, denn das Vermögen des Vereins schmilzt uns unter den Händen weg.

Ich selbst habe nicht den besten Eindruck von solchen Flohmärkten gewonnen, halte das ein bisschen für Geschäftemacherei, die den einzelnen zugute kommt, die sich offenbar viel zu viele Dinge für die lieben Kids angeschafft haben und die räudigsten davon dann wieder abstoßen wollen, die alle nur halb gebraucht werden und beim Erwerb dann die Kunden in denselben Zustand versetzen. Das meiste davon geht natürlich gar nicht weg und man kann gleich einen guten Müllcontainer danebenstellen, in den die meisten Dinge von vornherein gehört hätten.

Selten findet man da etwas, was einen wirklich erfreuen kann, aber zum Glück ist nicht nur dieser fragwürdige Handel geplant, sondern auch eine Rallye für Kinder und Erwachsene und eine Tombola, bei denen es wirklich schöne Preise geben wird. Und letztlich ist dann auch endlich wieder etwas los in Waltersdorf, das zwar idealer Weise in Freibier für alle hätte bestehen sollen, aber ein Familienfest gibt eben die Möglichkeit, dass man sich auch mal nüchtern trifft und sich die vielen Familien, die es in Waltersdorf inzwischen gibt, mal sehen und ein bisschen Spaß miteinander haben.

Da kann man sich dann, auch als Skeptiker, mit solch einem Flohmarkt aussöhnen und vielleicht veranlasst es ja auch Familien, darüber nachzudenken, was man wirklich noch an den Mann bringen kann, oder was nun wirklich mal entsorgt werden sollte. Insofern kann das zu einem Ordnungsfaktor werden und man kann auch sichten, was andere so alles aus dem Keller gezogen haben. Die fünf Euro Standgebühr und dazu einen Kuchen sollte einem das schon wert sein und letztlich kann man, wenn man auch nichts gekauft hat, sich den Kuchen wenigstens schmecken lassen.

Also hoffen wir auf ein gutes Gelingen und eine rege Teilnahme. Immerhin bleiben ja noch fast drei Wochen zum Kramen und Backen.

Christian Rempel in Zeuthen, den 2.6.2018