Der Gedichtladen

Gedanken aus dem Leben, für das Leben

Kolumne KW27 / KW28 „Vorfreude“

Vorfreude

 

Die Jugendforscher angeln irgendwo in Schweden und hier surren die Maschinen und spucken die Teile aus, die noch gebraucht werden für ein zugegebenermaßen ehrgeiziges Jugend forscht Projekt. Die Teile aus China wurden ja schneller fertig, als wir gedacht hatten und man konnte sich fragen, ob das Herzstück, der Optikblock, ein kompliziertes Frästeil, das wir nicht außer Landes geben wollten, auch so schnell fertig würde.


Zwei Wochen nachdem wir die Zeichnungen verabschiedet hatten, rief ich mal bei den Planetariums­bauern von Zeiss an und fragte, was denn die Teile so machen. Eigentlich war eine Zeit von acht Wochen für die Fertigung geplant, aber eine halbe Stunde später erhielt ich den Rückruf, dass die Teile schon fertig in der Werkstatt liegen, dabei musste eines davon sogar noch galvanisiert werden.

Ich war völlig platt, wie es in einem Großbetrieb möglich ist, dass ein so kompliziertes Teil in weniger als zwei Wochen mit Oberfläche hergestellt werden kann. Nun sollte es auch schnell zu uns kommen, oder eigentlich zu mir, denn ich bin ja hier gerade der Statthalter des Jugendforscherkollektivs. Die beiden haben sich so verbuddelt in den schwedischen Weiten, dass sie nicht einmal eine SMS oder email erreicht, und sie werden erst am Mittwoch zurückerwartet.

Es stellte sich heraus, dass Herr Lang, der Leiter der Abteilung Planetarien, am nächsten Tag in Berlin zu tun hatte und die Teile mitbringen konnte. Es ist ja bekannt, dass das Zeiss Großplanetarium in Berlin am Bahnhof Prenzlauer Allee gerade geschlossen ist, aber schon im Mai nächsten Jahres mit neuer Technik wieder an den Start gehen will. Was für eine Freude, dass das Zeiss Planetarium auch wieder mit neuester Zeiss-Technik ausgerüstet wird. Das ehrgeizige Ziel ist, dass diese schon im November geliefert wird. Es ist ja im Zuge der Globalisierung nicht mehr selbstverständlich, dass ein Zeiss Planetarium auch mit neuester Zeiss Technik ausgestattet wird, denn der Sparfimmel ist ja allgegenwärtig, aber diese Kaufentscheidung zeigt auch, dass Zeiss weiterhin die Nase im internationalen Wettbewerb vorn hat.

Umso lobenswerter ist es da, wenn in der Abteilung, wo ob des Termin­drucks so die Luft brennt, dass auch noch die Puste bleibt, die Jugend forscht Bewegung zu unterstützen, in der sogar die Kinder des Vorstands­vorsitzenden Dr. Michael Kaschke aktiv waren. Manche Projekte können nicht einfach so zusammengeleimt werden, sie erfordern manchmal auch den Rückgriff auf modernste Technologien und wir können uns glücklich schätzen, in so einem Umfeld leben zu dürfen.

Im Namen der ambitionierten Jugendlichen hier erst mal ein großes Dankeschön an die Firma von Weltruf. Der erste Check hat gezeigt, dass alle optischen Elemente hervorragend passen, was auch den exakten Konstruktionszeichnungen von Herrn Dannberg (Zeiss) zu verdanken ist.

Christian Rempel im Waltersdorfe, den 12.7.2015