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Kolumne KW22 „FabLab“

FabLab

 

Von einem Bekannten erhielt ich den Hinweis, dass die TH Wildau eine segensreiche Einrichtung betreibt. Ein sog. Fabrication Laboratory oder abgekürzt FabLab. Natürlich haben sich das gleich meine Jugendforscher und ich angesehen. Es ist ein großer Raum in der Halle 16 des Campus, ausgestattet mit verschiedenen Maschinen, die der Pilotfertigung dienen und die man selber handhaben sollte. Es handelt sich überwiegend um computergesteuerte Maschinen, wie Laserschneiden bzw. Lasergravur und 3D Drucker.

Man kann auch Erfahrungen in der Konstruktion sammeln, d.h. das ist ja eigentlich die Voraussetzung, dass man mit den Maschinen umgehen kann. Dazu steht das Programm Solid Edge zur Verfügung, aber es erfordert schon ein bisschen Einarbeitung, bevor man das bedienen kann.

Es gibt eine Einweisung, bei der man erfährt, dass es sich bei der FabLab Bewegung um eine weltweite handelt, und dann kann es schon losgehen. Die 3D Druckerei firmieren ja auch unter Rapid Prototyping, aber ganz so rapide ist sie dann doch nicht. Für das Teil, das wir als Beamerabdeckung brauchen, veranschlagt die Maschine schon mal gute zwei Stunden. Zwar ist es faszinierend, wie das Teil mit Hilfe einer steuerbaren aufgeheizten Düse dann aus einer Kaptonfolie herauswächst, aber man kann doch nicht die ganze Zeit dabeistehen und den Herstellungsprozess bewundern.

Daher haben wir uns noch andere Arbeit mitgebracht. Da ist ein Heizofen umzubauen, um die Beamerlampen zu simulieren. Dazu werden Leistungswiderstände in ein Lüftergebläse gesetzt. Man benötigt da einfacheres Equipment, als dort gemeinhin zur Verfügung steht. Da sind Bohrmaschine, Eisensäge und Feile gefragt, was wir aber sicherheitshalber alles mitgebracht haben. Wir haben volle fünf Stunden zu tun, um dann wieder feststellen zu müssen, dass es mit unserer Abdeckung immer noch nicht geklappt hat. Wir hatten die Maße verhauen. Also da heißt es noch einmal konstruieren.

Trotzdem wird unser Heizofen fertig. Meine Aufgabe besteht darin, mir auszudenken, was und wie es getan werden sollte und das Material heranzuschaffen. Bei der konkreten Arbeit halte ich mich etwas zurück. Am liebsten wäre es mir gewesen, wenn wir alles an diesem Tag fertigbekommen hätten, aber als ich noch mal Schrauben kaufen bin, haben die jungen Leute schon alles eingepackt und beschlossen, dass Feierabend ist.

Wir geben noch zu Protokoll, worin unser Projekt eigentlich besteht. Das soll dann auf die Facebook Seite des FabLab, das bislang noch nicht gerade überlaufen ist, erscheinen. Allerdings besteht das FabLab in Wildau auch erst seit einem Jahr. Bis hierhin erst mal vielen Dank an die engagierten Jugendlichen, die es betreiben.

Christian Rempel im Waltersdorfe, den 14.6.2015