Der Gedichtladen

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Kolumne KW25 „Jugend forscht wieder“

Jugend forscht wieder

 

Es ist schon seltsam, wenn man am längsten Tag des Jahres schreibt, der auch Sommeranfang ist, obwohl es gar nicht so warm ist. Wir hatten schon heißere „Frühlings“tage. Die Astronomen haben Sommerpause, schon seit März, weil die Nächte so kurz sind.


Eigentlich sollte man auch Sommerpause machen, zumal im Fernsehen so guter und überra­schender Fußball zu sehen ist. Wir haben unsere Fernsehabstinenz etwas aufgeweicht und gucken jetzt die Deutschlandspiele, von denen man noch nicht weiß, wie viele es wohl davon geben wird.

Auf dem Hof wird gearbeitet, es wird gepflastert, was aus mehreren Gründen mal notwendig war. So schön unsere Felssteine auch waren, so waren sie doch auch eine Zumutung beim Schneeschieben und eine kleine Sitzfläche sollte auch mal geschaffen werden. Da haben wir also mal tief in die Tasche gegriffen und lassen die Sache professionell machen.

Wenn wir nicht gerade mit Bekös­tigung der Handwerker beschäftigt sind, was ja heute nicht mehr so üblich ist, aber geschätzt wird, dann beschäftigen wir uns wieder mal mit Physik, d.h. eigentlich beschäftige nur ich in der Familie mich damit, weil es für alle anderen eher böhmische Dörfer sind.

Das neue Jugend forscht Projekt ist vielleicht wieder einmal nicht so spektakulär in der Anwendung, es handelt sich eher darum, ein Gerät zu bauen, was es noch nicht gibt, das die spektrale Zusammensetzung von Licht beliebig variierbar macht, es besteht auch nur aus ganz wenigen Bauteilen, aber die gesamte Anordnung hat es so in sich, dass genaueste Rechnungen ausgeführt werden müssen.

In der Optik kommt es oft auf viele Stellen hinter dem Komma an, dafür muss man erst mal ein Gefühl bekommen, und wenn der Brechungsindex von optischem Glas in der dritten Stelle hinter dem Komma ändert, macht das optisch schon eine Menge aus.

Normalerweise berechnet man das mit einem Raytracing (Strahlver­folgungs-) Programm und das Ingenieurbüro Reinecke hat uns schon ein bisschen unter die Arme gegriffen, aber der Aufwand ist so hoch, dass wir es doch selbst werden ausrechnen müssen. So eine Rechenroutine in Excel aufzustellen ist eine titanische Arbeit, aber wenn wir wissen wollen, wie die optischen Elemente aufgestellt werden müssen, müssen wir diese Aufgabe auch angehen. Also heißt es mal wieder: Selbst ist der Mann – oder der Jugendliche.

Christian Rempel im Waltersdorfe
21.6.2014