Der Gedichtladen

Gedanken aus dem Leben, für das Leben

Kolumne KW06 „In eigener Sache“

In eigener Sache

 

Nun ist es also so weit gekommen, dass der Inhaber dieser Seite sechzig geworden ist. Die Erfahrung, die man dabei unbedingt mitteilen muss, ist die, dass man trotzdem innerlich unbedarft, man könnte sagen jugendlich bleibt, auch wenn die körperliche Hülle die Anzeichen des Alters nicht mehr verleugnen lässt.


So ein Ereignis muss natürlich auch gefeiert sein und es war nur möglich, weil bei der Nachfeier dann die zu diesem Zeitpunkt richtigen Geburtstagskinder, nämlich meine Nichte Nele und die Sängerin Angela Marten, nichts dagegen hatten, an der Feier teilzunehmen.

Es war keine reine Familienfeier, und die Rempelei und die Familie meiner Frau sind ja schon einigermaßen groß. Es sollten auch Freunde und die Singegruppe an der Feier teilnehmen sowie die UnDichter, zu denen ich engeren Kontakt habe. Vielleicht war es etwas schmerzlich, da eine Trennlinie durch die eigene Familie zu legen, indem die Kinder und Kindeskinder meiner Geschwister nicht auch noch mit hinzukommen konnten.

Den Auftakt bildete eine kleine Wanderung auf dem Fontaneweg, von dem wir natürlich nur ein kleines Stück absolvierten, nämlich das von Teupitz bis hin zur Mittelmühle. Das war immer eine Zitterpartie, wie wohl das Wetter werden würde, aber wir hatten dann eine schneebezuckerte Landschaft und bei leichtem Frost war es sehr angenehm zu gehen.

Bei Martina und Gerhard wurde dann Zwischenstation gemacht. Es gab ein Becherchen Glühwein und die Rast war so ausgedehnt, dass wir die 3,9 km wirklich in ganzen zwei Stunden zurückgelegt haben, wir also mithin ein Schneckentempo von 2 km/h zu verzeichnen hatten. Als wir an der Mittelmühle ankamen, verkündete eine Sire­ne, dass es genau die Mittagsstunde war. Diesen Ort hatten wir ausgesucht, als wir bei meinem Klinikaufenthalt im Vorjahr mal dort essen waren und es uns sehr gut geschmeckt hatte. Es wurde dann auch für die sechzig Gäste rasch aufgetischt und alles war sehr liebevoll arrangiert.

Den Auftakt des Kulturprogramms bildete dann eine Rede von meiner Frau Andrea über ihre sieben Lieben. Viel später hätte ich nicht kommen dürfen, sonst hätte ich bei der magischen Zahl als Mann und Geliebter kein Unterkommen mehr gehabt.

Ein kleines Dichterwerk hatte ich auch aufzuweisen. Das war meine „Rede“, die nun freilich völlig ohne die üblichen Floskeln auskommen musste, denn es gibt ja immer mehr Dinge, die sich bei derartigen Feiern schon von selber verstehen und dann doch vielleicht mehr langweilen würden, und schließlich war man ja auch nicht zu einer Redeveranstaltung gekommen.

Der Vortrag der Singegruppe, der meine Frau und ich angehören, hat dann auch viel Freude verbreitet, auch wenn es mit den Einsätzen nicht immer geklappt hat.

Den kulturellen Höhepunkt bildete dann der Vortrag der Sängerin Angela Marten, deren Bekanntschaft ich Rositha aus Teupitz zu verdanken habe. Ich hätte mir allerdings mehr konzentrierte Aufmerksamkeit ge­wünscht, die ihr Auftritt wohl verdient hatte.

Als gute Idee erwiesen sich auch die kleinen Boxen, die wir angefertigt hatten, um die Festgesellschaft miteinander bekannt zu machen. Für fast jedes Paar und jede Einzelperson fand sich darin ein kleines Kärtchen, so dass man sich orientieren konnte.

Der größte Dank geht an meine Frau, die unermüdlich alle Vorbereitungen ausgeführt hat und auch noch die Durchführung in ihren Händen hatte. Danke an alle, die dabei waren und die vielen lieben Geschenke.

Christian Rempel,
Im Waltersdorfe 10.2.2013