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Kolumne KW51 „Fest der Stille am 3. Advent in Waltersdorf“

Fest der Stille am 3. Advent in Waltersdorf

 

Man wird es nicht glauben, aber die Nachbereitungen des Festes der Stille dauerten noch eine ganze Woche. Bei vielen war sich zu bedanken, denn wir hatten noch nie so viele Helfer, die so viel auf die Beine gestellt haben und keiner murrte, dass man am letzten Wochenende tüchtig Arbeit hatte. Einige waren sogar auch am Montag noch bei den ersten Aufräumarbeiten dabei, die wie immer schon am Abend des Festes eingesetzt hatten.


Die Buden waren alle wieder abzubauen, dann unendlich viele Sachen wieder an ihren Herkunftsort zu bringen. Die Girlande am Rathaus darf noch einige Tage hängen bleiben, wie auch das Banner des Festes und künden immer noch davon, was bei uns am dritten Advent stattgefunden hat.

Der Blick in die Kasse besagte, dass wir diesmal tausend Euro mehr umgesetzt haben, also etwa 4300, auch wenn wegen des Wetters nicht alle Umsatzblütenträume gereift waren. Bei besserem Wetter hätten wir ein Polster für das nächste Jahr behalten können, aber so wurde jeder Euro gebraucht, besonders auch von den Sponsoren. Ein Fest ist nun mal keine Verdienstquelle, sondern etwas, auf das man sich freut und in das man investiert, um schöne Stunden zu verleben.

Investiert haben wir vielleicht wieder ein bisschen viel, denn wir hatten nun zwar schon die Rathaustreppe vom Vorjahr, aber ein Glücksrad und eine Girlandenmaschine mussten her. Alle waren ja dann auch begeistert, dass die Absperrung diesmal kein Flatterband mehr war, dass das Fest letztes Jahr eher aussah, wie eine Baustelle, sondern die 180 m Tannengirlande das Gelände eher schmückten, und die Tombola war nun wirklich der Renner. Selbst an den Innenständen wurde es leer, als wir zur Auslosung der Hauptpreise kamen, die schier kein Ende nehmen wollten, und mancher ist wirklich mit einem Sonntagsbraten nach Hause gegangen.

Manches hat auch wieder nicht geklappt. So konnten die Rentner aus dem Seniorenheim diesjahr wegen einer Quarantäne nicht kommen. Das Heim hat uns aber die Tischdecken dennoch geborgt, denn wir haben dort mit einem Teil der Singegruppe ein weihnachtliches Ständchen gebracht und sie uns auf diesem Wege verdient.

Die kulturellen Angebote haben wir diesmal ein bisschen beschränkt, aber alle waren begeistert von dem Sternenspiel der Kinder der KITA Robin Hood, das Andrea Rempel inszeniert hatte. Auch das Marionettenthe­ater erfreute die kleinen und um siebzehn Uhr erfreute die Singegruppe Waltersdorf die Zuhörer. Dass eigentlich einige Tage später die Welt untergehen sollte, daran erinnerte Franka-Loraine Hetscher mit ihrem Weltgebet, das allerdings eine etwas lange Vorrede hatte und selbst auch einen ziemlichen Umfang aufweist.

Den Verkaufsständen, die auf eigene Rechnung arbeiteten, wurden die Waren nicht gerade aus der Hand gerissen, aber jeder freut sich natürlich, wenn es etwas für’s Auge gibt, auch wenn das Portemonnaie nicht so locker sitzt, wie sich die kom­merziellen Teilnehmer vielleicht wünsch­ten.

Auf jeden Fall war die einhellige Resonanz, dass unser Fest 2012 noch schöner war als das erste. Was da alles dahinter steckte, konnten wohl nur die ermessen, die voll bei den Vor- und Nachbereitungen waren. Die Gemeindeverwaltung kann sich bis auf wenige Ausnahmen leider keine Feder an den Hut stecken, denn selbst den Schnee musste der Chef der Gemeindevertretung Olaf Damm höchstselbst mit seinem privaten Trecker und Radlader beseitigen. Hier sollte man sich mal an Beispiel an Zeuthen nehmen.

Christian Rempel
Im Waltersdorfe 23.12.2012 vierter Advent