Der Gedichtladen

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Kolumne KW10 / KW11 „Hurra – der Landeswettbewerb“

Hurra – der Landeswettbewerb

 

Falls Sie wirklich die Daumen gehalten haben, so hat es genützt!

Das war Spannung pur. Es waren in Physik zwar nur vier Projekte am Dienstag in Grünheide, zwei davon von Schüler experimentieren, also keine richtige Konkurrenz, weil für die beim Regionalwett­be­werb Endstation ist, aber das andere war dann schon ein bisschen preisverdächtig. Es kam vom Carl Friedrich Gauß Gymnasium in Frankfurt/Oder

und beschäftigte sich mit Graphen (dabei liegt die Betonung auf dem e, es handelt sich also nicht um mathematische Gebilde, sondern um ein Material aus geordnetem Graphit). Das ist ein neues Material und kann in sehr dünnen, ja atomaren Schichten auftreten. Daran wurden nun von den Schülern verschiedene physikalische Messungen vorgenommen, die sie an einem Institut, dem Institut für Halbleiterphysik (IHP), ausgeführt hatten. Dieses neuartige Material lässt sich vielleicht zu Bestimmung des Alkoholgehalts von Getränken oder auch als Filtermaterial verwenden. Das war schon beeindruckend und wir konnten leider nicht verfolgen, wie die Jury auf dieses Projekt reagiert hat, das auf jeden Fall mit starker Unterstützung von Wissenschaftlern gelaufen war.

Wir hatten unsere Schützlinge am Morgen abgeliefert und mussten dann den halben Tag anderweitig verbringen, weil es nicht zulässig ist, dass sich Betreuer oder Besucher die Befragung durch die Jury mit ansehen. Diese Zeit bis halb zwei verbrachten wir in Erkner, das nun allerdings außer einer niedlichen Bibliothek und dem Gerhart Hauptmann Museum am Vormittag nicht viel zu bieten hat. Dieser Dichter hatte ja seine ersten fünf Ehejahre seiner ersten Ehe in Erkner verbracht, wobei ihm einige Werke und drei Söhne geschenkt wurden.

Dann besuchten wir noch einmal die Ausstellung der Exponate und interessierten uns besonders für die technischen Ideen, an denen allerdings ein gewisser Mangel zu verzeichnen war. Eine Gruppe hatte einen Quadrucopter (ein Hubschrauber mit vier Rotoren) gebaut, den es als Spielzeug schon lange zu kaufen gibt. Eine andere hatte ein Boot, das durch den Magnuseffekt angetrieben werden sollte, aber es war noch nicht in Funktion und es waren scheinbar gerade die Walzen in einem 3D Drucker fertig geworden. Ein Projekt, das sich mit alternativen Energien beschäftigte, hatte gar nichts eigenes aufzuweisen, sondern hatte lediglich eine Bundesstatistik ausgewertet.

Da ist es schon toll, dass unser Projekt (Kammerton aus Glas) so viel Unterstützung gefunden hat, dass es sehr ausgereift war. Dazu kam dann noch das überdurch­schnittliche Engagement von Tilman und Justin, die wirklich ein dreiviertel Jahr konsequent daran gearbeitet hatten und auch die Präsentation perfekt herüberbrach­ten, wie die Jury dann feststellte.

Die Siegerehrung war sehr kurzweilig gestal­tet, weil man den üblichen Redeblock durch kurze, eingestreute Interviews ersetzt hatte. Trotzdem wurde uns die Zeit lang, weil die Physik erst fast ganz zum Schluss an die Reihe kam. Da war dann die Freude groß, als der Regionalsieg an den Kammerton aus Glas ging.

Einen Tag später haben wir dann auch gleich die erste Anwendung versucht und haben verschiedene Weingläser zum Selbstschwin­gen gebracht. Damit könnte man nämlich deren Qualität ermitteln.

Bis zum Landeswettbewerb sind es jetzt noch vier Wochen und es wird sehr spannend, auf welche Konkurrenz man dort treffen wird. Bis dahin werden wir uns noch ein bisschen etwas einfallen lassen, um das Projekt noch abzurunden.

Auch eine andere Arbeit der Paula kam eine Runde weiter und besonders groß war die Freude, als ein Sonderpreis von tausend Euro an diese Schule ging, die seit drei Jahren sehr aktiv ist bei Jugend forscht.

Christian Rempel im Waltersdorfe
8.3.2014