Der Gedichtladen

Gedanken aus dem Leben, für das Leben

Kolumne KW 30 2017 „Wie die Liebe unter die Menschen kommt“

Wie die Liebe unter die Men­schen kommt 

Wir leben ja in einer weiblich dominierten Zeit und das schöne und so anziehende Geschlecht ist es ja auch, das scheinbar ganz ohne Männer auskommt. Es bedarf ihrer nicht, dass sich die ohnehin schönen Frauen noch mehr aufhübschen und sie sind ja auch mit dem Leben so verbunden, dass ihnen nichts fehlt und es auch dem Leben selbst, so scheint’s, an nichts gebricht.

Die meisten Kinder wachsen mit einer Mama auf, die sie beschützt und bewahrt, die sie verwöhnt, wenn es sein muss, ewig Kind bleiben lässt, und viele Väter tun es den Frauen gleich, sind ebenso weiblich besorgt und betulich. Schon der kleinste Kratzer, z.B. durch mutwilliges Ritzen mit einer Rasierklinge oder das gelegentliche Ausdrücken von Zigaretten auf dem eigenen Arm sind Selbstgefährdungen und geben zu den größten Sorgen Anlass. Man könnte meinen, die Kinder sind vor allem von ihren Müttern geliebt und in ihren Vätern finden sie meistens Nachahmer dieser besorgten Weiblichkeit.

Männer sind nur noch selten unter sich, nicht mal mehr bei der Polizei oder beim Militär. Früher sollen sie an erster Stelle sich über Pferde unterhalten haben und erst dann kamen die Frauen. Erstere spielen heute keine Rolle mehr, auch diese Domäne ist auf die Frauen übergegangen, denen es nicht wenig Freude macht auf dem Pferderücken mit einiger Lust hin- und herzurutschen. Auch die Frauen sind nicht mehr so Thema, weil sie ja gar nicht mehr die Aufmerksamkeit so auf sich zu ziehen wünschen und sich selbst genug sind, was die Anziehung nicht gerade erhöht.

Da bleibt dann freilich noch die Politik. Jeder Mann, der sich noch in eine solche Männerrunde begibt, ist ja ein Weltenlenker und weiß ziemlich genau, was zu machen gerade angebracht wäre. Auch verzeichnen die Männerrunden einen erheblichen Erholungseffekt, wo es aus­nahmsweise mal nicht darum geht, den Frauen, die das alles gar nicht mehr angeht, zu imponieren.

Das wäre es denn also mit der Liebe, für die wenig Notwen­digkeit besteht. Die Geschlechter für sich und zufrieden.

Christian Rempel in Zeuthen, den 25.7.2017